Blick von oben auf die Großbaustelle. Im Vordergrund Strahlträger.

Objekte

Leider sind museale Objekte, die die Geschichte der Baustelle oder das Leben der Häftlinge dokumentieren, nur spärlich vorhanden. In den letzten Jahren konnte unsere Sammlung durch archäologische Funde, Spenden, Nachlässe oder Ankäufe ein wenig erweitert werden. Hier zeigen wir einige Beispiele. Die Geschichte weiterer Objekte ist in den sechs Themen-Stationen in unserer Vertiefungsausstellung am Denkort zu entdecken.

Historische Zitate

„Als die Boches ihre Razzia für erfolgreich genug erachten (ungefähr 150 Männer), führen sie uns zum Rathaus, das sich auf demselben Platz befindet. Dort pferchen sie uns in einem kleinen Raum zusammen. Wir müssen mit dem Gesicht zur Wand stehen und es ist uns strengstens verboten, uns umzudrehen.“

Serge Landes, ehemaliger Häftling im KZ-Außenlager Farge / 17.07.1944

„Beim letzten Luftangriff auf Hamburg sind wiederum schwere U-Boot-Verluste eingetreten. Es müssen deswegen die vor baldiger Fertigstellung stehenden U-Boot-Bauwerke ›Valentin‹ und ›Hornisse‹ mit allen Mitteln beschleunigt werden.“

Albert Speer, Reichminister für Bewaffnung und Munition / 12.02.1945

„Die Durchführung des Bauvorhabens ›Valentin‹ bei Bremen-Farge wird stark gehemmt durch ständiges Absinken der Arbeitsleistungen der ausländischen Arbeiter. Grund: Mangelhafte Bekleidung, vor allem nicht ausreichende Verpflegung, die durchschnittlich um die Hälfte niedriger liegt als die der inländischer Arbeiter.“

Monatsbericht des Wehrwirtschaftsoffiziers / 31.3.1944

„Vielfache Magen- und Darmkatarrhe erkläre ich mir als Folgezustand vorhandenen Hungers, bedingt durch schwere Koerperarbeit.“

Lagerarzt Dr. Heidbreder / 14.02.1945

„Wir sind 119 [im Rathaus]; sie haben alles durchsucht, die Straßen, die Arbeitsplätze, die Kirche. Sie sind heute Morgen gekommen und ihr brutales "Raus" jagte Frauen, Alte und Kinder vor sich her.“

Raymond Portefaix, ehemaliger Häftling im KZ-Außenlager Farge / 17.07.1944

„Mit der U-Bootwaffe allein wird die Marine ihren entscheidenden Sieg beisteuern können. Diesem Ziel muss jedes Opfer gebracht werden."

Großadmiral Karl Dönitz / 02.02.1943

„Unter den 30 vorgeführten Gefangenen ergaben sich alle Grade schwerer Ernährungsstörungen bis zu klassischen Bildern des sog. Ernährungsödems sowie zahlreicher präödämatoser Stadien."

Universitäts-Klinikum Eppendorf, Prof. Dr. H.H. Berg / 04.03.1944

„[Es] wird nur noch ein Bauvorhaben für betongeschützten U-Boot-Bau durchgeführt […] und zwar das für den Bedarf einer geschützten Montage verkleinerte Bauvorhaben "Valentin"

Albert Speer, Reichminister für Bewaffung und Munition / 04.09.1943

"Der Ostarbeiter Oliferenko , Jilja, […] ist am 9.3. im Krankenrevier Heidkamp an Oedeme und allgemeinen geistigen und körperlichen Kräfteverfall gestorben."

OT-Lagerarzt Dr. di Francesco / 09.03.1945

„Andrea L., Landarbeiter, 31 Jahre, verstorben am 21.3.1944 um 0.25 in Farge bei Bremen, Todesursache: Auf der Flucht erschossen. Gez. Standesamt bei Bremen-Frage.“

SS- und Polizeibereich XII, Hamburg, Mitteilung über einen Todesfall / 11.04.1944
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