22.08.2014

Rückblick auf unser SCI-Workcamp

Stück für Stück wird die ehemalige Betonmischanlage freigelegt

Eine Gruppe Jugendlicher hält ein Handy hoch, um ein Selfie zu erstellen mit dem Bürgerschaftspräsidenten. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich. Christian Weber steht umringt von jungen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten. Bis auf Weber tragen alle Arbeitskleidung.
Teilnehmende des internationalen Workcamps mit Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft
© Denkort Bunker Valentin/LzpB Bremen

Zwei Wochen lang legten 13 junge Erwachsene aus Kirgisien, Iran, Tschechien, Spanien, Finnland, Afghanistan, Griechenland und Deutschland die Reste einer ehemaligen Betonmischanlage aus der Baustellenzeit 1943-45 weiter frei. Die Ausgrabungen waren Teil eines nunmehr zweiten Workcamps am "Denkort Bunker Valentin", welches in Kooperation mit der internationalen Freiwilligenorganisation SCI "Service Civil International" und der Bremer Landesarchäologie durchgeführt wurde.

Die Grabungsfläche wurde in diesem Jahr in Richtung Bunkerwand ausgeweitet, um den Rand der ehemaligen Baugrube archäologisch darstellen zu können. Die TeilnehmerInnen legten hierbei einen 30 cm langen Schienenstrang sowie eine Holzbohle frei, die vermutlich Teil der Gleisbettanlage der seinerzeit eingesetzten Schmalspurlokomotiven der Baustelle waren. Auch Rohre, die wahrscheinlich der Wasserzufuhr der Betonmischer dienten, konnten zugeordnet werden. Darüber hinaus stießen die Campteilnehmer:innen auf Fragmente aus Holz von Aufbauten, die sich vermutlich auf den Fundamenten der Betonmischer befanden sowie diverse Kleinteile aus korrodiertem Metall. Doch nicht jedes Fundstück stammt tatsächlich aus der Zeit der Baustelle. So sind zahlreiche, mitunter kuriose Funde der Nachnutzung des Ortes geschuldet. Eine exakte Bestimmung der Fundstücke wird die Bremer Landesarchäologie in den kommenden Monaten vornehmen.

Neben der Arbeit am Grabungsfeld konnten sich die Freiwilligen innerhalb von sogenannten „Study Parts“ intensiv mit der Geschichte des Ortes und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und darüber hinaus auch an verschiedenen thematischen Exkursionen teilnehmen. So unternahmen sie unter fachkundiger Anleitung einen Ausflug zum Thema „Bremen im NS“ in die Bremer Innenstadt, eine geführte Tour über das Gelände der ehemaligen Zwangsarbeiterlager und des KZ-Farge und besuchten die Ausstellungen der „Baracke 27“ und der „Baracke Wilhelmine“.

Eine freudige Überraschung war für die Campteilnehmer:innen der Besuch des Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber. Die besondere Wertschätzung ihrer Arbeit, die durch den Besuch und die Begrüßung zum Ausdruck gebracht wurde, empfanden viele der weit angereisten jungen Frauen und Männer als besondere Ehrung.

Das internationale Camp 2014 wurde gefördert durch die "Waldemar-Koch-Stiftung", die Stiftung "die schwelle", "Erinnern für die Zukunft e.V.", und die "Bürgerstiftung Blumenthal".

Unser besonderer Dank geht auch an zahlreiche weitere Sponsoren, die in Form von Sachspenden das Projekt unterstützten, insbesondere die Bäckerei Beckmann, die die Teilnehmer:innen jeden Tag mit frischen Brotwaren versorgte. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle Teilnehmer:innen, Projektpartner und Sponsoren!

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