Der Rundweg am Denkort Bunker Valentin in Bremen Farge ist um insgesamt vier biographische Stationen erweitert worden. Die neuen Stationen zeigen aufgrund neuerer Forschung der Gedenkstätte bisher weitestgehend vergessene Opferguppen: Spiros Pasaloglou aus Griechenland, Akli Banoun aus Algerien, Susanna Goldschmitt, als jüdische Zwangsarbeiterin sowie Nadja Kovalova, die stellvertretend für eine große Gruppe ukrainischer Zwangsarbeiterinnen steht.
Mit der Erweiterung des Rundweges wird nunmehr erstmals sichtbar, dass auch Frauen in Bremen-Nord zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden. Die Forschung der letzten Jahre ergab die Identifizierung von insgesamt ca. 1200 Namen. Diese Frauen mussten den körperlich schweren Arbeiten auf der Baustelle ebenso nachgehen wie die zwangsarbeitenden Männer, das belegen die zwischenzeitlich aufgefundenen Quellen. Schätzungsweise waren rund zehn Prozent aller Zwangsarbeitenden am Bunker „Valentin“ Frauen. Die meisten von ihnen stammten aus der ehemaligen Sowjetunion.
Die neu hinzugefügten Erinnerungstafeln auf dem Rundweg enthalten jeweils ein Zitat, ein Foto - sofern vorhanden - sowie die ermittelten lebensgeschichtlichen Daten. Zudem können weitere, ausführliche Informationen zu den Personen auf der kostenfreien Denkort-App bzw. über dem Medienguide des Infozentrums am Denkort Bunker Valentin abgerufen werden. Die Infotafeln befinden sich im frei zugänglichen Außengelände auf der Bunker-Nordseite.
Im Buchshop des Infozentrums ist zudem die Biografie des griechischen Partisanen Spiros Pasaloglou (Kostas Chalemos: KZ-Nr. 32730 „Spiros‘ Odysee) als auch der Forschungsbericht über nordafrikanische Häftlinge auf der Bunkerbaustelle (Autor: Appolinaire Apetor-Koffi) erhältlich.