Im August 2019 besuchte Santiago Gimeno Pelegay aus Madrid den Denkort Bunker Valentin. Er befand sich auf der Suche nach den Spuren seines Verwandten, Cayo Pelegay Villoque, der im Februar 1945 im Alter von 46 Jahren im KZ-Außenlager Farge verstarb. Jahrelang war sein Schicksal der Familie nicht bekannt. Während einer Konferenz in Madrid war Santiago Gimeno zufällig auf seinen eigenen Familiennamen gestoßen, in einer Liste von Spanier:innen, die in deutsche Konzentrationslager deportiert worden waren. Er fand heraus, dass Cayo Pelegay Villoque sein Urgroßonkel gewesen ist. Während des spanischen Bürgerkrieges war er nach Frankreich geflüchtet und dort 1944 festgenommen und nach Deutschland deportiert worden.
Santiago Gimeno begann, seine Familiengeschichte während des Bürgerkrieges und Francos Diktatur zu erforschen. Er stieß dabei auf Unterstützung und Widerstände. In einem Interview berichtete er uns detailliert über seine Nachforschungen. Ein besonderes Thema, welches ihn begleitet, ist die spanische Erinnerungskultur. Erst im Jahr 2007, 42 Jahre nach Francos Tod, wurde in Spanien das Gesetz „Ley de Memoria Histórica“ erlassen, welches eine erste Aufarbeitung des Bürgerkrieges und der nachfolgenden Diktatur ermöglichte. Doch bis heute werden die Debatten bestimmt von politischer Polarisierung. Ein Beispiel dafür ist die Auseinandersetzung um Francos Grab im Valle de los Caídos.
Hör-Tipp: Feature „Das Tal der Gefangenen“ auf Deutschlandfunk Kultur
„Während wir diese Dinge erforschen, reden wir eigentlich über die Gegenwart und die Zukunft.“, sagt Santiago Gimeno. In Zukunft möchte er die Reise nach Deutschland mit seiner Familie wiederholen. Dabei ist es ihm wichtig, Cayos Geschichte in einen größeren Kontext einzubeziehen: